Die Berliner Hautärzte schlagen Alarm: In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Hautkrebserkrankungen in der Hauptstadt nahezu verdoppelt. Allein im vergangenen Jahr wurden über 12.000 neue Fälle diagnostiziert – ein besorgniserregender Trend, der besonders die 40- bis 60-Jährigen betrifft.
«Wir sehen immer mehr Patienten mit Frühformen, aber leider auch mit fortgeschrittenen Tumoren», erklärt Dr. Monika Schulz vom Berliner Hautärzteverband. Die Ursachen sind vielfältig. Die intensive Sonnenexposition in jungen Jahren spielt eine Hauptrolle. Auch die verbesserte Diagnostik trägt zur höheren Fallzahl bei. Besonders der weiße Hautkrebs tritt häufiger auf, aber auch das gefährlichere Melanom nimmt zu.
Als ich letzte Woche das überfüllte Wartezimmer einer Hautarztpraxis in Prenzlauer Berg besuchte, wurde die Dringlichkeit des Problems deutlich sichtbar. Die Wartezeiten für einen Termin betragen mittlerweile oft mehrere Monate.
Die Stadt reagiert mit kostenfreien Vorsorge-Aktionen in allen Bezirken. «Früherkennung rettet Leben«, betont Gesundheitssenatorin Schmidt. Experten empfehlen regelmäßige Selbstuntersuchungen und jährliche Hautchecks. Die Krankenkassen übernehmen ab 35 Jahren die Kosten für Früherkennungsuntersuchungen. Bleibt zu hoffen, dass mehr Berliner dieses Angebot wahrnehmen und dem besorgniserregenden Trend entgegenwirken.