Am Wochenende verwandelt sich Berlin wieder in eine riesige Partyzone. Das Lollapalooza Festival im Olympiapark und die Rave The Planet Parade durch die Innenstadt locken zusammen über 120.000 Besucher an. Diese Großveranstaltungen prägen zunehmend das Berliner Stadtbild im Spätsommer.
Während das Lollapalooza mit internationalen Stars wie Sam Smith und Shirin David eher kommerziell ausgerichtet ist, steht Rave The Planet in der Tradition der Love Parade. «Wir wollen die elektronische Musikkultur als immaterielles Kulturerbe schützen», erklärt Dr. Motte, Gründer beider Paraden. Die Ticketpreise spiegeln die unterschiedlichen Konzepte wider: Bis zu 179 Euro für das Lollapalooza gegenüber dem kostenfreien Zugang zur Techno-Demonstration.
Anwohner reagieren gemischt. «Die Stadt lebt von solchen Events, aber die Lärmbelastung ist enorm», berichtet Karin Müller aus Charlottenburg. Als langjährige Berlinerin erlebe ich, wie diese Veranstaltungen inzwischen zum kulturellen Kalender gehören wie der Karneval der Kulturen oder die Berlinale.
Beide Events bringen der Hauptstadt erhebliche Einnahmen durch Tourismus. Hotelzimmer sind seit Wochen ausgebucht. Für die Zukunft plant der Senat ein koordiniertes Konzept für Großveranstaltungen, um Belastungen besser zu verteilen. Berlin bleibt eben doch die Hauptstadt der Feierwütigen – zwischen Mainstream-Pop und Underground-Techno findet hier jeder seinen Beat.