Auf dem Platz war die Luft deutlich kühler als die Stimmung
Unter strahlendem Herbsthimmel enttäuschte der 1. FC Köln gestern im Stadtduell gegen Fortuna Köln mit einem mageren 2:2. Die Geißböcke, mit klaren Aufstiegsambitionen in die Saison gestartet, offenbarten erneut defensive Schwächen. Bereits zum dritten Mal in dieser Spielzeit verspielte der FC eine Führung. Die Statistik spricht Bände: 14 Torschüsse, aber nur zwei Treffer.
Im Südstadion begann die Mannschaft von Trainer Schultz vielversprechend. Tigges nutzte eine präzise Flanke zum frühen 1:0. Doch die Fortunen zeigten Charakter. Mit enormem Einsatz und einfachem, aber effektivem Fußball kamen sie zum Ausgleich. «Wir machen es unseren Gegnern derzeit zu leicht», kritisierte Schultz nach dem Spiel. «In der Box fehlt uns die letzte Konsequenz.» Besonders auffällig: Die Geißböcke verloren nach der Pause völlig den Faden. Waldschmidt brachte den FC zwar erneut in Führung, doch die Abwehr wackelte bedenklich.
Direkt neben mir auf der Tribüne fasste ein langjähriger FC-Fan die Stimmung prägnant zusammen: «Dat is wie Wundertüte – mal schön, mal furchtbar.» Die Formkurve gibt ihm recht. Mit diesem Unentschieden bleiben die Kölner zwar in Schlagdistanz zur Tabellenspitze, haben aber bereits sieben Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter.
Wohin die Reise für den FC geht, bleibt offen. Die Qualität im Kader ist unbestritten, doch der Weg zurück in die Bundesliga ist kein Selbstläufer. Der Fußballgott meint es in dieser Saison nicht immer gut mit den Geißböcken. Aber so ist er eben, unser geliebter FC – ein ewiges Auf und Ab der Gefühle.