An der Seitenlinie des Fritz-Walter-Stadions spürt man die neue Energie. Der 1. FC Kaiserslautern steht nach acht Spieltagen mit zwölf Punkten auf Rang neun der 2. Bundesliga. Seit der Übernahme durch Torsten Lieberknecht zeigt die Formkurve der Roten Teufel nach oben. Bemerkenswert: Der FCK holte bereits mehr Punkte als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison.
Die Defensive präsentiert sich stabilisiert, was Lieberknecht besonders zufriedenstellt. «Wir haben im Defensivverhalten als Mannschaft einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht», erklärt der 51-jährige Coach. Dennoch sieht er noch erhebliches Verbesserungspotenzial, besonders in der Chancenverwertung. Das Team erarbeitet sich zwar regelmäßig gute Möglichkeiten, lässt aber zu viele ungenutzt. Am Betzenberg spürt man die wachsende Zuversicht. Die Fans honorieren die kämpferische Einstellung mit lautstarker Unterstützung.
Boris Tomiak entwickelt sich zum Abwehrbollwerk und Führungsspieler. Seine Zweikampfstärke gibt der Mannschaft Sicherheit. Im Mittelfeld fehlt jedoch noch die Konstanz. «Wir wollen mehr Ballbesitzphasen kreieren und diese effektiver nutzen», fordert Lieberknecht. Die Integration der Neuzugänge verläuft planmäßig, braucht aber noch Zeit. Bei meinem letzten Stadionbesuch fiel auf, wie intensiv die Mannschaft die taktischen Vorgaben bereits verinnerlicht hat.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der FCK den eingeschlagenen Weg fortsetzen kann. Mit Blick auf die Tabelle scheint vieles möglich. Der Traditionsverein hat wieder eine klare Identität gefunden. Lieberknechts Pragmatismus könnte der Schlüssel zum langfristigen Erfolg sein. Am Betzenberg wächst etwas zusammen – Schritt für Schritt, mit gesundem Realismus und wiederentdeckter Leidenschaft.