Im Landkreis Mittelsachsen zeichnet sich ein Verkehrswandel ab. Die Bahnstrecke zwischen Döbeln und Dresden soll nach 16 Jahren wiederbelebt werden. Fast 70.000 Menschen im Einzugsgebiet könnten davon profitieren, wie aktuelle Zahlen des Verkehrsverbundes zeigen. Der Weg zur Reaktivierung scheint politisch nicht mehr aufzuhalten.
Seit Monaten gibt es positive Signale aus Dresden. Landrat Dirk Neubauer spricht von einem «Durchbruch für unsere Region«. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen bestätigt: Die Voruntersuchungen zur Wirtschaftlichkeit zeigen günstige Ergebnisse. «Wir rechnen mit einer Reisezeit von etwa 50 Minuten zwischen beiden Städten», erklärt VMS-Sprecherin Andrea Mihlan. Vor Ort spürt man die wachsende Erwartungshaltung. Als regelmäßige Besucherin der Döbelner Innenstadt höre ich immer öfter Gespräche über die Bahnverbindung.
Der Freistaat hat die Strecke bereits in seinen ÖPNV-Bedarfsplan aufgenommen. Auch die Deutsche Bahn signalisiert Unterstützung. Die geplanten Investitionen in Millionenhöhe sollen alte Gleise modernisieren und neue Haltepunkte schaffen. Für die Menschen in der strukturschwachen Region bedeutet dies nicht nur bessere Anbindung, sondern auch ein Stück Lebensqualität zurück.
Der Zeitplan sieht erste Züge ab 2026 vor. Bis dahin bleibt der Region die Hoffnung auf eine Renaissance des regionalen Schienenverkehrs – ein kleiner Schritt für die Verkehrswende, aber ein großer für Mittelsachsen.