Erneut Spannungen zwischen Demonstrierenden und Ordnungskräften in Neukölln. Am Samstag löste die Berliner Polizei den alternativen «Queer Pride» auf. Rund 1.800 Menschen versammelten sich ursprünglich, um für LGBTQ+-Rechte zu demonstrieren. Die Auflösung erfolgte nach Angaben der Polizei wegen mehrfacher Verstöße gegen Auflagen.
«Die Stimmung kippte, als einige Teilnehmende Pyrotechnik zündeten und israelfeindliche Parolen skandierten», erklärte Polizeisprecher Martin Halweg. Laut Beobachtern kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, als die Beamten begannen, die Demonstration zu stoppen. Mehrere Personen wurden vorläufig festgenommen. Die genaue Anzahl ist noch nicht bekannt.
Die Veranstalter kritisieren das Vorgehen als «unverhältnismäßig». Ich war vor Ort und konnte beobachten, wie die Lage schnell eskalierte. Während einige Demonstrierende Widerstand leisteten, versuchten andere, deeskalierend einzugreifen. Besonders betroffen waren viele friedliche Teilnehmende, die zwischen die Fronten gerieten.
Der Bezirk Neukölln erlebt nicht zum ersten Mal solche Konflikte. Die Community zeigt sich erschüttert. «Wir wollten für Sichtbarkeit und Gleichberechtigung demonstrieren, nicht für Schlagzeilen sorgen», sagte Alex Meier vom Organisationsteam. Die Ereignisse werfen erneut Fragen zum Umgang mit Demonstrationsrecht und Polizeipräsenz in der Hauptstadt auf. Weitere Proteste gegen das Vorgehen der Polizei sind bereits angekündigt.