Die Wohnungssuche in Köln wird für Familien zunehmend zum Albtraum. Über 56.000 Haushalte suchen aktuell nach bezahlbarem Wohnraum, besonders kritisch ist die Lage für Familien mit Kindern. Laut Kölner Mieterverein stieg die durchschnittliche Miete im letzten Jahr um fast 7 Prozent – ein Rekordwert seit Beginn der Erhebungen.
«Wir sehen täglich verzweifelte Familien, die trotz doppeltem Einkommen keine angemessene Wohnung finden», erklärt Hans-Jürgen Oster vom Kölner Mieterverein. Die Situation verschärft sich durch die sinkende Zahl von Sozialwohnungen. Allein 2023 fielen über 1.200 Wohnungen aus der Sozialbindung. Der städtische Wohnungsmarkt reagiert kaum auf die wachsende Not.
Bei meinen Recherchen in Ehrenfeld traf ich Familie Schmitz. Seit acht Monaten suchen sie eine größere Wohnung für sich und ihre zwei Kinder. «Wir haben über hundert Bewerbungen geschrieben, werden aber kaum zu Besichtigungen eingeladen», berichtet Mutter Laura Schmitz sichtlich frustriert. Die wenigen verfügbaren Familienwohnungen kosten oft mehr als 1.500 Euro monatlich.
Die Stadt Köln plant nun ein «Sofortprogramm Wohnraum für Familien». Bis 2026 sollen 2.000 neue familiengerechte Wohnungen entstehen. Ob das ausreicht, bezweifeln Experten. Während die Politik Lösungen sucht, müssen Kölner Familien weiter improvisieren – ein Zustand, der den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt zunehmend belastet.