Unter dem strahlend blauen Sommerhimmel Lyons zeigte gestern Luis Diaz, warum die Bayern-Bosse tief in die Tasche gegriffen haben. Der kolumbianische Neuzugang brauchte beim Testspiel gegen Olympique Lyon gerade einmal 23 Minuten, um seinen ersten Eindruck zu hinterlassen. Mit rasanten Dribblings und klugen Pässen wirbelte er die französische Abwehr durcheinander. Die Statistik spricht für sich: 92% Passquote und drei geschaffene Torchancen in nur einer Halbzeit.
«Luis hat genau das gezeigt, was wir uns von ihm erhofft haben«, schwärmte Trainer Vincent Kompany nach dem Spiel. «Seine Beweglichkeit und sein Spielverständnis machen ihn zu einem perfekten Puzzleteil für unser System.» Besonders beeindruckend war Diaz› Zusammenspiel mit Jamal Musiala, das mehrfach für Raunen auf den Tribünen sorgte. Die beiden scheinen sich blind zu verstehen, obwohl sie erst wenige gemeinsame Trainingseinheiten absolviert haben.
Die taktische Flexibilität des Kolumbianers eröffnet Kompany völlig neue Optionen. Mal tauchte er auf dem linken Flügel auf, dann wieder im Halbraum oder sogar als falsche Neun. «Seine Vielseitigkeit ist ein Geschenk für jeden Trainer», erklärte Ex-Bayern-Profi Bastian Schweinsteiger im SPORT1-Interview. Ich selbst beobachtete aus nächster Nähe, wie Diaz nach einem gelungenen Dribbling seinem Gegenspieler aufhalf und ihm anerkennend auf die Schulter klopfte – Klasse zeigt sich auch neben dem Ball.
Für den FC Bayern könnte Diaz der fehlende Baustein im Kampf um nationale und internationale Titel sein. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie schnell er sich vollständig in das Bayern-Konstrukt einfügt. Eines steht nach diesem vielversprechenden Debüt bereits fest: Die Südkurve hat einen neuen Liebling gefunden, der Fußball nicht nur spielt, sondern lebt und atmet.