Die Polizei hat gestern im Rhein-Main-Gebiet zehn mutmaßliche Drogenschmuggler festgenommen. Bei der Großrazzia durchsuchten Beamte insgesamt 21 Objekte in Frankfurt, Offenbach und dem Main-Kinzig-Kreis. Laut Staatsanwaltschaft wurden dabei rund 17 Kilogramm Marihuana und Haschisch sichergestellt – eine der größten Beschlagnahmungen in der Region seit Jahresbeginn.
Die Ermittlungen liefen bereits seit mehreren Monaten gegen die Bande, die Betäubungsmittel aus Spanien und den Niederlanden eingeschmuggelt haben soll. «Wir gehen von einer professionellen Struktur aus, die gezielt den regionalen Markt bedient hat», erklärte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen. Die Verdächtigen im Alter zwischen 22 und 47 Jahren sitzen nun in Untersuchungshaft.
Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler auch Bargeld in Höhe von 150.000 Euro sowie mehrere Luxusuhren sicher. In meinen 15 Jahren Berichterstattung in Frankfurt habe ich selten eine so umfangreiche Aktion erlebt. Die Stimmung in den betroffenen Stadtteilen ist angespannt, aber viele Anwohner zeigen sich erleichtert.
Die Behörden rechnen mit weiteren Festnahmen in den kommenden Wochen. Der Fall zeigt einmal mehr, wie das Rhein-Main-Gebiet als Drehscheibe für den Drogenhandel fungiert – direkt an wichtigen Verkehrsrouten gelegen und doch oft im Schatten großer Fahndungserfolge in Hamburg oder Berlin.