Betzenberg-Zauber: FCK entzaubert Schalke mit taktischer Meisterleistung
Im Flutlicht des ausverkauften Fritz-Walter-Stadions zeigte der 1. FC Kaiserslautern eindrucksvoll, warum der Betzenberg gefürchtet ist. Gegen einen verunsicherten FC Schalke 04 feierten die Roten Teufel einen verdienten 3:0-Erfolg. Die Pfälzer sprangen damit auf Tabellenplatz sechs, während Schalke mit nur einem Punkt aus zwei Spielen einen klassischen Fehlstart hinlegte.
Bereits nach 245 Sekunden brachte Daniel Hanslik die Lauterer in Führung. Seine präzise Direktabnahme nach Zolinski-Flanke ließ S04-Keeper Heekeren keine Chance. Wir hatten den perfekten Matchplan, erklärte FCK-Coach Markus Anfang nach dem Spiel. Die frühe Führung spielte uns natürlich in die Karten. Besonders beeindruckend: Die Raumaufteilung der Pfälzer im Mittelfeld. Ragnar Ache und Marlon Ritter wirbelten die königsblaue Abwehr durcheinander.
Die Schalker Defensive präsentierte sich erschreckend anfällig. Nach Halbzeit zwei legte der FCK entsprechend nach. Erst traf Ache nach einem Konter zum 2:0 (58.), dann besiegelte Tymoteusz Puchacz mit einem sehenswerten Distanzschuss den Endstand (71.). Die Atmosphäre auf dem Betzenberg kochte. Die Westkurve feierte jede Grätsche wie ein Tor. Selten habe ich die alte Festung so beben sehen.
So dürfen wir uns nicht präsentieren, kritisierte Schalkes Sportdirektor Marc Wilmots die eigene Mannschaft scharf. Für die Königsblauen wird die Luft bereits dünn. Der FCK hingegen sendet ein Ausrufezeichen an die Liga. Mit dieser Leidenschaft und taktischen Disziplin könnten die Roten Teufel in dieser Saison noch für manche Überraschung sorgen. Der Mythos Betzenberg lebt – heute hat Schalke ihn schmerzhaft zu spüren bekommen.