Im sonnendurchfluteten Trainingsgelände an der Säbener Straße herrschte gestern eine Stimmung zwischen Wehmut und Neuanfang. Kingsley Coman, seit neun Jahren ein fester Bestandteil der Bayern-Familie, packt seine Sachen für Saudi-Arabien. Der 28-jährige Flügelstürmer wechselt nach 285 Pflichtspielen für den Rekordmeister zu Al-Nassr. Mit 54 Toren und 65 Vorlagen hinterlässt er bleibende Spuren in München.
«Ich bin zutiefst dankbar für die unglaubliche Zeit, die ich beim FC Bayern verbringen durfte», erklärte Coman mit sichtlicher Rührung beim letzten Training. Die Entscheidung für den Wechsel fiel ihm nicht leicht. In der Kabine war seine Präsenz stets spürbar. Seine Schnelligkeit und Dribblings begeisterten die Fans im Stadion. Besonders in Erinnerung bleibt sein Siegtreffer im Champions-League-Finale 2020 gegen Paris.
Bayern-Sportvorstand Max Eberl betonte: «Kingsley hat große Erfolge mit uns gefeiert und war ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft.» Die Ablösesumme soll bei rund 50 Millionen Euro liegen – ein finanzielles Polster für die Münchner. Bei Al-Nassr trifft Coman auf Cristiano Ronaldo, eine spannende Konstellation auf dem rechten Flügel.
Die Bayern verlieren einen Unterschiedsspieler, gewinnen aber Handlungsspielraum auf dem Transfermarkt. Der frische Wind unter Vincent Kompany könnte nun mit neuen Gesichtern verstärkt werden. Während Coman seine Koffer packt, beginnt für beide Seiten ein neues Kapitel. Die Erinnerung an seine Flügelläufe wird in der Allianz Arena noch lange nachhallen.