Der Herbst legt sich wie ein Schleier über den politischen Alltag, während die Debatte um mögliche Kooperationen zwischen CDU und AfD erneut aufflammt. Auf den Fluren der Parlamente flüstern manche bereits über taktische Bündnisse. Doch nun meldet sich die Konrad-Adenauer-Stiftung mit deutlichen Worten: Eine Zusammenarbeit mit der AfD sei «keine Option».
Die Analyse der CDU-nahen Stiftung spricht eine klare Sprache. Ihr Vorsitzender Norbert Lammert betont, dass die AfD «eine rechtsextremistische, verfassungsfeindliche Partei» sei. Für demokratische Parteien könne es daher «keine Zusammenarbeit geben». Dieser Standpunkt deckt sich mit der offiziellen Linie der CDU-Führung, die jegliche Kooperation kategorisch ausschließt. Dennoch zeigen sich an der Parteibasis mancherorts Risse im Abgrenzungsbeschluss.
Vergangene Woche erlebte ich eine hitzige Diskussion in einem Berliner Café. Ein ehemaliger Kommunalpolitiker argumentierte pragmatisch: «In manchen Gemeinden kommen wir ohne taktische Zusammenarbeit nicht weiter.» Solche Stimmen werden lauter, besonders in ostdeutschen Bundesländern, wo die AfD bei Umfragen teils über 30 Prozent liegt.
Die Stiftung warnt jedoch eindringlich vor solchem Pragmatismus. Eine Zusammenarbeit würde «die Demokratie insgesamt schwächen», heißt es in ihrer Stellungnahme. Der Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke sieht darin einen «notwendigen Weckruf». Was heute als taktische Überlegung beginnt, könnte morgen die demokratischen Fundamente erschüttern.