In Düsseldorfs Innenstadt sorgte eine ungewöhnliche Protestaktion für Aufsehen. Aktivisten der Initiative «Wohnraum für Alle» besetzten symbolisch eine Airbnb-Ferienwohnung in der Altstadt. Laut städtischen Daten stehen derzeit über 3.400 Wohnungen in Düsseldorf auf Vermietungsplattformen – Wohnraum, der dem ohnehin angespannten Mietmarkt fehlt.
«Diese Ferienwohnungen treiben die Mieten für alle Düsseldorfer in die Höhe», erklärt Lisa Müller von der Initiative. Die durchschnittliche Kaltmiete in der Landeshauptstadt stieg im vergangenen Jahr um knapp sieben Prozent. Besonders betroffen sind beliebte Viertel wie die Altstadt und Unterbilk. Beim Gang durch die Carlstadt fällt auf: In manchen Häusern stehen mehrere Klingelschilder ohne Namen, nur mit Zahlencodes versehen.
Das Ordnungsamt der Stadt prüft nun verstärkt illegale Ferienwohnungen. «Wir haben die Kontrollen verdoppelt und werden konsequent gegen nicht genehmigte Kurzzeitvermietungen vorgehen», versichert Ordnungsamtsleiter Christian Weber. Die Stadt hat eine spezielle Meldestelle eingerichtet, bei der Bürger verdächtige Wohnungen melden können.
Die Aktivisten fordern eine Begrenzung der Vermietungstage auf maximal 60 pro Jahr, wie es andere europäische Städte bereits praktizieren. Der Ausgang des Protests zeigt: Die Wohnraumdebatte in Düsseldorf bleibt hochaktuell und emotional.