Der Sommer zeigt endlich sein strahlendes Gesicht. Bei 30 Grad zieht es uns alle ans Wasser. Doch hinter der erfrischenden Idylle lauert Gefahr. Am vergangenen Wochenende verloren 15 Menschen in deutschen Gewässern ihr Leben. Die Badeunfälle häuften sich besonders in Nordrhein-Westfalen und Bayern.
Die Zahlen erschrecken mich zutiefst. Als ich gestern am Baggersee saß, beobachtete ich Familien beim unbeschwerten Planschen. Wie schnell kann Freude in Tragödie umschlagen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt eindringlich vor Leichtsinn. «Besonders gefährlich sind unbekannte Gewässer mit plötzlichen Tiefenunterschieden und Strömungen«, erklärt DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Selbst gute Schwimmer unterschätzen häufig Krämpfe oder Kreislaufprobleme im kalten Wasser.
Beunruhigend ist die steigende Zahl an Kindern, die nicht sicher schwimmen können. Die Pandemie hat hier tiefe Spuren hinterlassen. Gleichzeitig mangelt es an bewachten Badestellen. In meiner Heimatstadt wurden zwei Freibäder aus Kostengründen geschlossen. Die Menschen weichen auf ungesicherte Flüsse und Seen aus. Dort fehlt professionelle Hilfe im Notfall.
Jeder Badetod ist einer zu viel. Wir brauchen mehr Schwimmunterricht und Aufklärung über die Gefahren beim Baden. Als Gesellschaft müssen wir Verantwortung übernehmen – für uns selbst und unsere Kinder. Der nächste heiße Sommertag kommt bestimmt. Dann sollten wir vorbereitet sein.