In Berlin gehen Studierende und Hochschulbeschäftigte auf die Straße. Tausende protestierten gestern gegen geplante Kürzungen im Bildungsbereich. Der schwarz-rote Senat will bei den Universitäten rund 134 Millionen Euro einsparen. Für viele Studenten bedeutet das konkret: größere Seminare, weniger Kurse und schlechtere Betreuung.
«Diese Kürzungen gefährden die Qualität unserer Bildung massiv», erklärt Professorin Maria Weber von der Humboldt-Universität. Die Stimmung am Ku’damm war gestern aufgeheizt, aber friedlich. Die Demo zog vom Ernst-Reuter-Platz bis zum Roten Rathaus, wo Studierende symbolisch Bücher auf den Stufen platzierten.
Der Berliner Senat verteidigt den Sparkurs mit Hinweis auf die angespannte Haushaltslage. Finanzsenator Stefan Evers betont: «Alle Bereiche müssen ihren Beitrag leisten.» Doch die Protestierenden sehen das anders. Besonders bitter für viele: Erst letztes Jahr wurden an der TU Berlin schon zahlreiche Stellen gestrichen.
Als Reporterin, die seit Jahren über Berlins Bildungslandschaft berichtet, kann ich bestätigen: Die Stimmung an den Unis war selten so angespannt wie jetzt. Die Proteste werden weitergehen. Für nächste Woche sind bereits Hörsaalbesetzungen angekündigt. Berlin steht ein heißer Hochschul-Herbst bevor – mit offenem Ausgang für die Zukunft unserer Bildungseinrichtungen.