Eine 500-Kilogramm-Weltkriegsbombe wurde gestern in Köln-Zollstock entdeckt. Bei Bauarbeiten in der Gottesweg-Siedlung stießen Arbeiter auf den gefährlichen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Rund 5.800 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen, während Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Bombe entschärften. In Köln werden jährlich etwa 25 Blindgänger gefunden – ein gefährliches Erbe der Vergangenheit.
«Die Entschärfung verlief ohne Komplikationen», erklärte Einsatzleiter Thomas Müller. Der Sperrkreis mit 500 Metern Radius betraf auch das Heilig-Geist-Krankenhaus, dessen Patienten vorübergehend in andere Einrichtungen verlegt werden mussten. Die Kölner Verkehrs-Betriebe stellten während der Entschärfung ihren Betrieb im betroffenen Gebiet ein. Als langjährige Beobachterin solcher Einsätze fällt mir auf, wie routiniert die Kölner mittlerweile mit solchen Situationen umgehen – viele packten gelassen ihre Notfalltaschen und versammelten sich in der eingerichteten Betreuungsstelle.
Nach der erfolgreichen Entschärfung durften die Anwohner gegen 22 Uhr in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Stadt Köln dankte allen Beteiligten für ihre Geduld und Kooperation. Oberbürgermeisterin Henriette Reker kündigte weitere Untersuchungen des Geländes an. Fast 80 Jahre nach Kriegsende schlummern noch immer zahlreiche Bomben unter unseren Füßen – ein Stück Geschichte, das uns immer wieder einholt.