Der BVB findet keinen Weg aus der Formkrise. Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Wolfsburg wächst die Kritik an Trainer Niko Kovac. Seine Mannschaft hat seit vier Bundesligaspielen nicht mehr gewonnen. Besonders auffällig: Der BVB kreiert zu wenig zwingende Torchancen. Nur 8 Treffer in den letzten 6 Spielen sprechen eine deutliche Sprache.
Die Probleme liegen tiefer als nur bei einzelnen Spielern. Dortmunds Spielsystem wirkt statisch und ideenlos. «Wir müssen schneller in die Tiefe spielen und mehr Risiko wagen», fordert Kapitän Emre Can nach dem Wolfsburg-Spiel. Die einstige Offensivwucht ist verschwunden. Stattdessen dominiert behäbiges Querpassspiel. Als langjähriger Beobachter des BVB fällt mir auf: Die Mannschaft spielt wie gelähmt, ohne den typischen Borussen-Mut.
Auch die Zahlen bestätigen den Eindruck. Der BVB kommt pro Spiel auf weniger Großchancen als in den Vorjahren. Sportdirektor Sebastian Kehl kündigt Gespräche an: «Wir werden die Situation analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen.» Die Dortmunder Fans werden ungeduldig. Die kommenden Wochen entscheiden, ob Kovac eine Zukunft in Schwarz-Gelb hat oder ob der Verein die Reißleine zieht.