Ein schwerer Brand erschütterte gestern Abend die Obdachlosenunterkunft in der Rüdersdorfer Straße neben dem bekannten Club Berghain in Berlin-Friedrichshain. Fünf Bewohner wurden mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht, wie die Berliner Feuerwehr mitteilte. Laut Bezirksamt waren in der Einrichtung zuletzt 67 Menschen untergebracht.
Die Flammen brachen gegen 21:30 Uhr im zweiten Stock aus und griffen schnell auf angrenzende Räume über. Die Feuerwehr rückte mit 35 Einsatzkräften an und konnte den Brand nach intensiven Löscharbeiten gegen Mitternacht unter Kontrolle bringen. «Die schnelle Evakuierung hat Schlimmeres verhindert,» erklärte Einsatzleiter Michael Werner. Vor Ort war die Solidarität spürbar – Nachbarn brachten spontan Decken und heißen Tee für die betroffenen Menschen.
Die Unterkunft bleibt vorerst unbewohnbar. Der Bezirk hat in Zusammenarbeit mit der Stadtmission eine Notunterkunft in einer nahegelegenen Turnhalle eingerichtet. «Wir arbeiten mit Hochdruck an einer dauerhaften Lösung für die Betroffenen», versicherte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann. Die Brandursache ist noch unklar, die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Der Vorfall unterstreicht einmal mehr die prekäre Situation der Wohnungslosenhilfe in der Hauptstadt.