Die Meldungen häufen sich. Jugendliche Extremisten, radikalisiert in sozialen Netzwerken, werden zunehmend zur Bedrohung. Besorgniserregend sei vor allem die Schnelligkeit dieser Entwicklung, wie CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt kürzlich betonte. Die Alarmsignale sind nicht mehr zu überhören.
Was mich erschreckt: Gerade erst sprach ich mit einer Lehrerin aus meinem Kiez. Sie berichtet von Hakenkreuz-Schmierereien in der Schultoilette und islamistischen Parolen auf dem Schulhof. Beides von Teenagern. Die Radikalisierung findet oft unbemerkt statt, im Digitalen, abseits elterlicher Kontrolle.
«Die Bedrohung durch jugendliche Extremisten ist eine der größten Herausforderungen für unsere Sicherheitsbehörden», warnt Dobrindt eindringlich. Er fordert mehr Befugnisse für Sicherheitsbehörden und konsequentere Abschiebungen straffälliger Extremisten. Die Verfassungsschützer verzeichnen einen Anstieg bei rechts- wie linksextremen und islamistischen Umtrieben unter Jugendlichen.
Beim Einkaufen letzte Woche sah ich eine Gruppe Teenager mit bedenklichen Symbolen auf ihren Jacken. Mir wurde mulmig. Sind das noch jugendliche Provokationen oder schon gefestigte Ideologien? Die Grenzen verschwimmen zusehends.
Präventionsexperten mahnen: Wir müssen früher ansetzen. In Schulen, Familien, Vereinen. Mit Medienkompetenz und Demokratiebildung. Die digitale Welt braucht digitale Antworten. Mehr Informationen zum Thema Jugendschutz im Netz. Vielleicht ist es Zeit für ein neues gesellschaftliches Miteinander. Eines, das Extremismus den Nährboden entzieht.