Dresden kämpft mit finanziellen Engpässen, die tief in den Alltag der Bürger einschneiden könnten. Die Landeshauptstadt muss für 2024 etwa 40 Millionen Euro einsparen, besonders betroffen sind Kultur- und Sporteinrichtungen. Jede zehnte städtische Kultureinrichtung steht auf dem Prüfstand.
Die Stadtratssitzung am Donnerstag verlief hitzig. Besonders die geplanten Kürzungen im Kulturbereich sorgen für Unmut. Mehrere Museen könnten ihre Öffnungszeiten einschränken müssen, kleinere Bühnen sogar ganz schließen. «Wir stehen vor schwierigen Entscheidungen, die niemand gerne trifft«, erklärte Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch. Auch im Sportbereich drohen Einschnitte: Schwimmbäder könnten früher schließen, Vereinsförderungen gekürzt werden.
Bei meinem Besuch im Stadtteillabor Neustadt spürte ich die Verunsicherung vieler Kulturschaffender. Die freie Szene, die Dresden seinen besonderen Charme verleiht, bangt um ihre Existenz. Eine Petition gegen die Sparmaßnahmen sammelte bereits über 5000 Unterschriften.
Diese Sparwelle trifft Dresden in einer ohnehin schwierigen Zeit. Die Folgen werden im Stadtbild sichtbar werden – weniger kulturelle Vielfalt, eingeschränkte Sportangebote. Der Stadtrat muss nun abwägen: Was können wir uns noch leisten? Und was verlieren wir, wenn wir zu stark sparen?