Die brenzlige Situation scheint am Säbener See kein Ende zu nehmen. Eric Diers angekündigter Abschied vom FC Bayern sorgt für Wirbel in der Fußballwelt. Der Engländer, der erst im Januar nach München kam, wird seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Bei nur 13 Einsätzen verzeichnete der Defensivspezialist dennoch eine beeindruckende Bilanz: Nur eine Niederlage erlebte Bayern mit Dier auf dem Platz.
Stefan Effenberg zeigt sich sichtlich enttäuscht über diese Entwicklung. «Das tut mir weh. Er hat in entscheidenden Spielen absolute Führungsqualitäten gezeigt», erklärte der ehemalige Bayern-Kapitän bei SPORT1. Diers ruhige Spieleröffnung und taktisches Verständnis brachten dem kriselnden Rekordmeister zwischenzeitlich Stabilität. Seine Flexibilität in der Vierer- und Dreierkette machte ihn zum wertvollen Backup für Matthijs de Ligt und Dayot Upamecano. Bemerkenswert war besonders sein Auftritt gegen Real Madrid, wo er trotz Niederlage eine der wenigen positiven Erscheinungen war.
Im Mannschaftsgefüge hatte sich der 30-Jährige schnell etabliert. Die Trainingsintensität und Professionalität des Ex-Tottenham-Profis beeindruckte selbst erfahrene Teamkollegen. «Er ist ein absoluter Vollprofi, der sofort verstanden hat, was es heißt, für Bayern zu spielen», lobte Thomas Müller nach dem Heimsieg gegen Leipzig. Beim Fanmarsch zum Champions-League-Spiel sah man Dier mittendrin – ein kleines, aber bedeutsames Detail seiner Integration.
Die Defensivplanungen der Bayern stehen nun vor neuen Herausforderungen. Mit dem Abgang verliert das Team einen erfahrenen Stabilisator. Die Suche nach defensiver Balance wird die Sommertransferperiode prägen. Während Fans den Verlust bedauern, bleibt die Frage: War es wirklich unmöglich, einen solchen Charakterspieler länger zu binden? Die Lücke, die Dier hinterlässt, könnte größer sein als sein kurzes Bayern-Kapitel vermuten lässt.