Die Gerüchteküche brodelt am Geißbockheim: Eric Martel könnte den 1. FC Köln in diesem Sommer verlassen. Der 22-jährige Mittelfeldspieler, der sich in der vergangenen Saison trotz des Abstiegs als Leistungsträger etablierte, weckt Begehrlichkeiten bei mehreren Bundesligisten. Nach Informationen der Kölnischen Rundschau kann der defensive Mittelfeldspieler den FC für eine festgeschriebene Ablösesumme von rund acht Millionen Euro verlassen – ein Betrag, der angesichts der finanziellen Situation des Clubs durchaus verlockend erscheint.
«Natürlich wollen wir unsere Leistungsträger halten», betonte FC-Geschäftsführer Christian Keller kürzlich. «Aber wir müssen auch wirtschaftlich vernünftig handeln.» Die Realität des Abstiegs zwingt den Verein zu finanziellen Einschnitten. Martels Entwicklung unter Trainer Timo Schultz war beeindruckend. Seine Zweikampfstärke und strategische Übersicht machten ihn zum Dreh- und Angelpunkt im Kölner Mittelfeld. In 30 Bundesligaspielen der Vorsaison sammelte er drei Scorerpunkte und überzeugte vor allem durch seine Passquote von über 85 Prozent.
Die Fans am Rhein bangen um ihren Mittelfeldmotor. «Ohne Martel fehlt uns das Herzstück», hörte ich einen langjährigen Anhänger im Schatten des RheinEnergieStadions sagen. Besonders bitter: Nach Jan Thielmann und Dejan Ljubicic könnte mit Martel ein weiterer Leistungsträger den Club verlassen. Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart sollen bereits Interesse signalisiert haben. Der Spieler selbst hält sich bedeckt, hat aber nie einen Hehl aus seinen Ambitionen gemacht.
Der mögliche Abgang würde den Effzeh sportlich schwächen, könnte finanziell aber Spielraum für dringend benötigte Verstärkungen schaffen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der FC seinen Mittelfeldstrategen halten kann oder ob ein weiteres vielversprechendes Talent den Geißböcken den Rücken kehrt. Für die Kölner Fans bleibt die Hoffnung, dass die Vereinsliebe stärker ist als der Ruf der Bundesliga.