Die Anwohner im Kölner Stadtteil Kalk wurden am frühen Mittwochmorgen aus dem Schlaf gerissen. Eine Explosion vor einem Restaurant an der Kalker Hauptstraße erschütterte gegen 3:45 Uhr die Nachbarschaft. Nach Angaben der Polizei wurde niemand verletzt, doch der Sachschaden ist erheblich. Die Statistik zeigt: Es ist bereits der dritte Vorfall dieser Art im Veedel innerhalb von zwei Jahren.
Die Ermittler verfolgen mehrere Spuren. «Wir prüfen verschiedene Theorien zum Tathintergrund und können derzeit weder einen persönlichen Racheakt noch Schutzgelderpressung ausschließen», erklärte Polizeisprecher Martin Weber. Eine Sonderkommission wurde eingerichtet, die nun Videoaufnahmen aus der Umgebung auswertet. Zeugen berichteten von einem dunkel gekleideten Mann, der kurz vor der Detonation vom Tatort flüchtete.
Kalks Bezirksbürgermeisterin Claudia Schmidt zeigt sich besorgt: «Solche Vorfälle verunsichern die Menschen im Viertel. Wir brauchen schnelle Aufklärung.» Die Geschäftsleute der Kalker Hauptstraße, die ich seit Jahren regelmäßig besuche, wirken angespannt. Viele fürchten um ihre Existenz und das Image des aufstrebenden Viertels.
Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Jeder Hinweis könnte entscheidend sein. Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, kehrt langsam wieder Alltag ein in Kalk. Doch das mulmige Gefühl bleibt – und die Frage, ob es bei diesem einen Vorfall bleibt oder ob das Veedel mit weiteren Explosionen rechnen muss.