Fahrerflucht in Dortmund: Schwerer Unfall mit Pedelec – Fahrer flüchtet nach Kollision
Ein 61-jähriger Pedelec-Fahrer schwebt nach einem Unfall in Dortmund-Scharnhorst in Lebensgefahr. Der Unfallverursacher flüchtete vom Unfallort, ohne Hilfe zu leisten. Die Polizei sucht nun dringend nach Zeugen.
Der Vorfall ereignete sich am frühen Mittwochmorgen gegen 5:40 Uhr an der Kreuzung Gleiwitzstraße/Droote. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei befuhr der Radfahrer die Gleiwitzstraße in Richtung Westen, als es zur Kollision mit einem bislang unbekannten Fahrzeug kam. Der Pedelec-Fahrer stürzte und erlitt schwerste Kopfverletzungen.
Ein Rettungswagen brachte den lebensgefährlich verletzten Mann ins Krankenhaus, wo er sofort notoperiert werden musste. «Sein Zustand ist weiterhin kritisch», berichtet Polizeihauptkommissar Frank Tillmann vom Verkehrskommissariat.
Am Unfallort sicherte die Polizei Spuren, die auf einen dunklen PKW als Unfallfahrzeug hindeuten. «Wir haben Fahrzeugteile gefunden, die vermutlich vom Unfallwagen stammen», erklärt Tillmann. «Das Fahrzeug müsste im Frontbereich beschädigt sein.»
Die Gleiwitzstraße wurde für mehrere Stunden gesperrt, um eine umfassende Unfallaufnahme zu ermöglichen. Ein Unfallaufnahmeteam der Polizei dokumentierte mit spezieller Technik den genauen Hergang.
Die Polizei Dortmund hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. «Fahrerflucht nach einem so schweren Unfall ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat», betont Tillmann. Wer Hinweise zum Unfallhergang, dem flüchtigen Fahrzeug oder dessen Fahrer geben kann, wird gebeten, sich beim Verkehrskommissariat unter der Telefonnummer 0231/132-3821 zu melden.
Anwohner der Gleiwitzstraße zeigen sich betroffen. «Hier wird oft zu schnell gefahren», sagt Maria Schmitz, die seit 15 Jahren in der Nähe der Unfallstelle wohnt. «Die Kreuzung ist unübersichtlich, besonders in der Dämmerung.»
Die Stadtverwaltung Dortmund prüft nun, ob an der Unfallkreuzung zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind. Die Verkehrswacht Dortmund weist darauf hin, dass Pedelec-Fahrer besonders gefährdet sind. «Die höhere Geschwindigkeit wird von Autofahrern oft unterschätzt», erklärt Verkehrssicherheitsberater Thomas Weber.
Erst im vergangenen Monat wurden in Dortmund drei schwere Unfälle mit Pedelec-Beteiligung registriert. Die Polizei rät Pedelec-Fahrern, auch bei Tageslicht mit Licht zu fahren und reflektierende Kleidung zu tragen, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.
Die Ermittlungen zum aktuellen Fall dauern an. Die Polizei appelliert an den flüchtigen Unfallfahrer, sich zu stellen. «Es ist nie zu spät, Verantwortung zu übernehmen», so Tillmann. «Eine Selbstanzeige wird bei der Strafzumessung positiv berücksichtigt.»