Die Gerüchteküche brodelt seit Monaten am Säbener Weg. Florian Wirtz, das Ausnahmetalent von Bayer Leverkusen, steht ganz oben auf der Wunschliste des FC Bayern. Am vergangenen Wochenende verdichteten sich die Anzeichen: Ein geheimes Treffen in einer Münchner Luxussuite zwischen Bayern-Sportvorstand Max Eberl und der Wirtz-Familie soll stattgefunden haben. Die Daten sprechen für sich: 17 Tore und 18 Vorlagen in 45 Pflichtspielen machen den 21-Jährigen zum begehrtesten Spieler der Liga.
«Wir kommentieren grundsätzlich keine Transfergerüchte», blockte Bayern-Coach Vincent Kompany auf der Pressekonferenz ab. Doch hinter den Kulissen arbeitet die Führungsetage mit Hochdruck am Wirtz-Deal. Die Ablöseforderung aus Leverkusen soll bei mindestens 130 Millionen Euro liegen. Eine Rekordsumme, die den Bayern-Bossen Kopfzerbrechen bereitet. In der Allianz Arena könnte Wirtz das fehlende Puzzlestück im offensiven Mittelfeld werden. Seine Spielintelligenz und Torgefahr suchen ihresgleichen.
Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro reagierte sichtlich gereizt: «Florian hat einen langfristigen Vertrag bei uns. Wir planen fest mit ihm.» Im Spielertunnel nach dem letzten Heimspiel wirkte Wirtz selbst entspannt, wich aber konkreten Fragen aus. Die Bayern drängen auf eine Entscheidung vor der EM, Leverkusen möchte die Gespräche erst danach führen.
Die Frage nach Wirtz› Zukunft elektrisiert die Bundesliga. Ein Wechsel könnte das Kräfteverhältnis nachhaltig verschieben. Während die Werkself um ihren Taktgeber kämpft, lockt Bayern mit der großen Bühne. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob das Geheimtreffen der entscheidende Schachzug im Poker um eines der größten deutschen Talente war. Die Fans beider Lager halten den Atem an.