Neue EU-Regelungen stellen den Flughafen Dortmund vor große Herausforderungen. Seit 1. Januar 2025 müssen Bodendienste europaweit ausgeschrieben werden. Betroffen sind etwa 140 Mitarbeiter, die bisher für Gepäckabfertigung, Check-in und andere wichtige Dienste zuständig sind. Diese Änderung sorgt für Unruhe unter den Beschäftigten.
Die Ausschreibungspflicht betrifft alle Flughäfen mit mehr als zwei Millionen Passagieren jährlich. Der Dortmunder Flughafen knackte diese Marke erstmals 2022 und muss nun handeln. «Wir arbeiten intensiv an Lösungen, die sowohl den rechtlichen Anforderungen als auch dem Wohl unserer Mitarbeiter gerecht werden», erklärt Flughafenchef Ludger van Bebber. Die Geschäftsführung prüft verschiedene Modelle, darunter die Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft.
Gewerkschaftsvertreter sehen die Entwicklung kritisch. Sie befürchten Lohndumping und schlechtere Arbeitsbedingungen durch mögliche externe Dienstleister. Bei meinem letzten Besuch am Flughafen war die Verunsicherung unter den Mitarbeitern deutlich spürbar. Viele fragen sich, wie ihre berufliche Zukunft aussehen wird.
Der Betriebsrat steht in engem Austausch mit der Geschäftsführung. Die endgültige Entscheidung wird bis Herbst erwartet. Für Dortmunds wachsenden Flughafen bedeutet diese Umstellung eine Zerreißprobe zwischen wirtschaftlichen Zwängen und Verantwortung gegenüber langjährigen Beschäftigten.