Die Morgenstille am Flughafen Münster/Osnabrück wurde gestern jäh unterbrochen. Ein Kleinflugzeug setzte zu spät auf der Landebahn auf und rollte über deren Ende hinaus. Zum Glück blieben alle Insassen unverletzt, aber der Schrecken fuhr den Anwesenden in die Glieder. Der Flughafenbetrieb kam vorübergehend zum Stillstand.
Als ich die Nachricht erhielt, erinnerte ich mich an ein Gespräch mit einem Piloten letzten Sommer. «Bei der Landung entscheiden oft Sekunden über Erfolg oder Zwischenfall», erklärte er mir damals. Bei dem gestrigen Vorfall spielten vermutlich mehrere Faktoren zusammen. Das Flugzeug, eine Propellermaschine vom Typ Beechcraft, war auf einem privaten Flug unterwegs. Nach vorläufigen Erkenntnissen der Flugsicherung könnte die Kombination aus feuchter Landebahn und leichtem Seitenwind eine Rolle gespielt haben. Die Sperrung des Flughafens dauerte über zwei Stunden an. Mehrere Flüge mussten umgeleitet werden, was für erhebliche Verspätungen sorgte.
Fluglotse Michael Brinkmann berichtete: «Solche Vorfälle sind selten, aber wir sind für derartige Notfälle trainiert und konnten schnell reagieren.»
Besonders beeindruckt hat mich die Ruhe der Passagiere, die auf ihre umgeleiteten Flüge warteten. Eine ältere Dame lächelte stoisch: «Lieber später ankommen als gar nicht.»
Der Vorfall wird nun von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung geprüft. Für Reisende gilt: Wer heute über Münster/Osnabrück fliegt, sollte vorab den Flugstatus prüfen. Einige Nachwirkungen sind noch spürbar. Der kleine Schreck erinnert uns alle daran, wie viel Präzision im Flugverkehr gefordert ist – und wie gut es ist, wenn bei solchen Zwischenfällen niemand zu Schaden kommt.