Von der Seitenlinie betrachtet, gleicht die Trennung von Fortuna Düsseldorf und Klaus Allofs einem emotionalen Paukenschlag. Der langjährige Vorstand hat nach dreieinhalb Jahren seinen Abschied verkündet. In 121 Pflichtspielen unter seiner Verantwortung holte die Fortuna durchschnittlich 1,58 Punkte – eine solide, wenn auch nicht überragende Bilanz.
Die Fanszene reagiert gespalten auf diesen Einschnitt. In den sozialen Medien überwiegen kritische Stimmen, die Allofs› Arbeit als «zu zögerlich» bewerten. Besonders die Transferpolitik stand häufig in der Kritik. «Allofs hat Stabilität gebracht, aber für den nächsten Schritt braucht es frische Impulse», erklärt Fanvertreter Michael Kremer beim Fantreffen am Flinger Broich.
Der Zeitpunkt überrascht viele. Mitten in der Winterpause, während die Mannschaft auf Platz 3 der zweiten Liga steht. Trainer Daniel Thioune betont: «Klaus war ein wichtiger Ruhepol für uns alle. Wir respektieren seine Entscheidung, müssen aber jetzt nach vorne schauen.»
In der Nordkurve herrschte zuletzt eine spürbare Ungeduld. Der Aufstiegstraum lebt, doch die jüngsten Leistungsschwankungen nagen am Nervenkostüm der Anhänger. Der Abgang des erfahrenen Managers könnte nun entweder zum Befreiungsschlag oder zum Risikofaktor werden.
Für die Fortuna beginnt eine neue Ära. Die Nachfolgefrage bleibt vorerst unbeantwortet, während die kritischen Winterwochen ins Haus stehen. Fortuna muss nun beweisen, dass sie auch ohne ihren langjährigen Strippenzieher den Aufstiegskampf meistern kann. Die Fanherzen schlagen zwischen Sorge und Aufbruchstimmung.