Im Schatten des Aufstiegskampfs schmiedet Fortuna Düsseldorf bereits am Kader für die kommende Saison. Am Spielfeldrand des Trainingsgeländes Arena-Sportpark waren diese Woche intensive Gespräche zwischen Sportvorstand Klaus Allofs und Trainer Daniel Thioune zu beobachten. Drei Reservisten stehen überraschend im Mittelpunkt der Planungen. Mit nur 24% Einsatzzeit in der laufenden Saison kämpfen sie um ihre Zukunft beim Zweitligisten.
Tim Oberdorf, Bruder von Nationalspielerin Lena, ist einer der drei Profis. «Die Konkurrenzsituation ist hart, aber ich arbeite jeden Tag daran, mich zu verbessern», sagte der Innenverteidiger nach dem Training. Auch Stürmer Jona Niemiec, der bisher nur 193 Spielminuten sammeln konnte, bleibt im Fokus. Sportdirektor Christian Weber betonte: «Wir sehen sein Potential. Er braucht nur mehr Spielpraxis.»
Der dritte im Bunde ist Dennis Jastrzembski. Der ehemalige Herthaner zeigte im letzten Testspiel aufsteigende Form. Die Fortuna-Verantwortlichen setzen auf sein Tempo über die Außenbahn. Als ich ihn nach dem Training traf, wirkte er hochmotiviert, wollte aber nicht über seine Zukunft sprechen. Auffällig: Alle drei Spieler trainierten in einer Sondereinheit mit Co-Trainer Jan Hoepner an Standardsituationen.
Die Rheinländer planen langfristig, unabhängig von der Ligazugehörigkeit. «Wir wollen einen Kern an Spielern halten, die unsere DNA verkörpern», erklärte Allofs kürzlich. Die Entscheidungen über die drei Wackelkandidaten fallen in den nächsten Wochen. Für die Fortunen könnte sich das Festhalten an diesen Talenten auszahlen. Der Mut zur Geduld könnte den entscheidenden Unterschied machen – egal ob in Liga eins oder zwei.