Am Trainingsgelände der Fortuna herrscht dieser Tage eine ungewohnte Stimmung. Wo André Hoffmann (31) jahrelang als verlässlicher Anführer voranging, klafft nun eine Lücke. Der langjährige Kapitän wurde von Trainer Daniel Thioune (50) degradiert – ein Paukenschlag beim Zweitligisten. Nach 135 Spielen als Düsseldorfer Abwehrchef muss sich Hoffmann jetzt hinten anstellen. Die Statistik spricht Bände: Nur 45 Minuten Einsatzzeit in dieser Saison.
«Wir brauchen jetzt Spieler, die vorangehen und Verantwortung übernehmen», erklärt Thioune mit ernster Miene am Spielfeldrand. Der Coach sucht nach neuen Führungskräften für seine ambitionierte Mannschaft. Besonders Klaus Gjasula (34) und Yannik Engelhardt (23) drängen sich auf. Beide zeigten zuletzt starke Leistungen und verfügen über natürliche Autorität. Während einer Trinkpause beobachte ich, wie Engelhardt bereits das Kommando übernimmt und Anweisungen gibt. «Es geht nicht um Einzelpersonen, sondern um den Mannschaftserfolg«, betont der Mittelfeldspieler später. Die Trainingsintensität ist spürbar höher als in den Vorwochen. Auf dem Platz entwickelt sich ein regelrechter Konkurrenzkampf um die Kapitänsbinde.
Die Neuregelung könnte Fortunas Saisonverlauf entscheidend prägen. Mit aktuell Platz 3 in der Tabelle ist der Bundesliga-Aufstieg in Reichweite. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Thiounes Kapitäns-Revolution tatsächlich frischen Wind bringt oder ob der erfahrene Hoffmann sich zurückkämpft. In Düsseldorf geht es nie nur um Fußball – es geht um Charaktere, die den Verein leben. Die Fortuna sucht ihren neuen Anführer.