Die Strapazen sind Friedhelm Funkel ins Gesicht geschrieben. Nach der 0:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt wirkt der 70-jährige Trainer des 1. FC Köln erschöpft. Seit seiner Rückkehr im März hat Funkel nur einen Sieg in acht Spielen eingefahren. Der Effzeh steht mit 28 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz – vier Punkte hinter dem rettenden Ufer. Die Abstiegssorgen wachsen, während hinter den Kulissen die Spannungen zunehmen.
«Wir müssen jetzt zusammenhalten und dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen», mahnt Funkel in der Pressekonferenz. Doch genau das passiert offenbar im Kölner Umfeld. Aus Vereinskreisen sickern Informationen über Unstimmigkeiten zwischen dem Trainer und Sportdirektor Christian Keller durch. Die Transferpolitik des Winters steht in der Kritik. Drei Neuzugänge ohne Bundesligaerfahrung sollten die Wende bringen. Ein Konzept, das Funkel skeptisch betrachtet.
Die Trainingsintensität hat unter Funkel spürbar zugenommen. Spieler berichten von deutlich härteren Einheiten. Kapitän Florian Kainz steht dabei hinter seinem Coach: «Friedhelm hat klare Vorstellungen. Seine direkte Art tut der Mannschaft gut.» Die Statistiken zeichnen jedoch ein ernüchterndes Bild. Mit nur sechs erzielten Toren stellt Köln die schwächste Offensive der Liga.
Im Geißbockheim brodelt es. Während der Vorstand öffentlich Einheit demonstriert, tobt ein Richtungsstreit. Funkel setzt auf erfahrene Kräfte, Keller auf Perspektivspieler. Die nächsten Spiele gegen direkte Konkurrenten werden entscheiden, ob Funkels Rettungsmission gelingt. Für den Traditionsverein und seine leidenschaftlichen Fans wäre der Abstieg eine sportliche und finanzielle Katastrophe. Die Domstadt hält den Atem an.