Die Füchse Berlin stehen kurz vor ihrem ersten Meistertitel in der Handball-Bundesliga. Nach dem 38:33-Erfolg gegen den THW Kiel am Sonntag beträgt der Vorsprung auf Verfolger SC Magdeburg drei Punkte bei nur noch zwei ausstehenden Spielen. Die Hauptstädter haben damit die historische Chance, die seit 2007 andauernde Dominanz von Kiel und Flensburg zu durchbrechen.
«Es war ein emotionaler Sieg für uns alle», sagt Nationalspieler Matthias Gidsel, der mit 14 Toren überragte. Der dänische Welthandballer führt die Füchse durch eine beeindruckende Saison. Vor 9.000 euphorischen Fans in der Max-Schmeling-Halle zeigte das Team von Trainer Jaron Siewert eine kämpferische Meisterleistung. Besonders die Abwehr stabilisierte sich nach der Pause entscheidend.
Die Berliner Handballeuphorie ist in der ganzen Stadt spürbar. In den Kiezen sieht man immer mehr Füchse-Trikots, die Ticketnachfrage ist enorm gestiegen. Die durchschnittliche Zuschauerzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent erhöht. Die Mannschaft um Kapitän Paul Drux verkörpert den Aufstieg eines Vereins, der vor 17 Jahren noch in der zweiten Liga spielte.
Schon am kommenden Sonntag beim Auswärtsspiel in Hannover könnte der Titelgewinn perfekt gemacht werden. «Wir bleiben fokussiert bis zum Ende», betont Trainer Siewert. Für Berlin wäre es nach dem Pokalsieg 2014 und dem EHF-Pokal 2015 und 2018 der größte Vereinserfolg. Die Füchse schreiben gerade ihr eigenes Handball-Märchen. Und die Stadt fiebert mit.