Die markante Fußgängerbrücke an der Königsbrücker Straße verschwindet aus dem Dresdner Stadtbild. Ab dem 17. Juni wird die Stahlkonstruktion, die seit Jahrzehnten das ehemalige Industriegelände überspannt, endgültig abgebaut. Nach Angaben des städtischen Tiefbauamtes ist die Brücke nicht mehr zu retten – eine Sanierung würde rund 500.000 Euro kosten.
«Die Brücke hat ihre Lebensdauer überschritten und stellt mittlerweile ein Sicherheitsrisiko dar», erklärt Baustadtrat Stephan Kühn. Risse in der Konstruktion und starker Korrosionsbefall machen den Abriss unumgänglich. Der Abbau erfolgt in mehreren Nachteinsätzen, was Verkehrseinschränkungen auf der vielbefahrenen Königsbrücker Straße zur Folge hat. Die Arbeiten sollen bis Ende Juli abgeschlossen sein.
Für die Neustädter ist das ein Stück Stadtteilgeschichte, das verschwindet. «Diese Brücke war für viele ein Orientierungspunkt«, erzählt mir Anwohnerin Maria Schmidt, die ich beim Fotografieren der Brücke treffe. Anwohner und Gewerbetreibende wurden über die Maßnahmen informiert. Die Stadt plant, den Fußgängerübergang am Bischofsplatz als Alternative zu verbessern.
Für viele Dresdner bleibt die Frage: Was passiert mit dem Industriegelände dahinter? Pläne für eine Neugestaltung des Areals gibt es bereits. Bis es soweit ist, verschwindet mit der Brücke ein stählerner Zeitzeuge des industriellen Dresdens – ein weiteres Kapitel im stetigen Wandel der Neustadt.