Der Himmel öffnete seine Schleusen gestern Nachmittag zwischen Stuttgart und München. Schwarze Wolken zogen auf, und binnen Minuten verwandelten sich Straßen in reißende Bäche. Die Unwetterfront traf den süddeutschen Raum mit unerwarteter Wucht. Meteorologen sprechen von einem «Jahrhundertereignis» für Juni.
Besonders betroffen war der Landkreis Augsburg mit Niederschlagsmengen von über 80 Litern pro Quadratmeter in nur zwei Stunden. In Teilen Münchens fielen sogar Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern. Die Feuerwehren rückten zu hunderten Einsätzen aus. Vollgelaufene Keller und überflutete Unterführungen prägten das Bild.
«Solche Unwetterereignisse werden mit dem Klimawandel häufiger und intensiver», erklärt Dr. Marlene Weber vom Deutschen Wetterdienst. Ich selbst erlebte das Unwetter auf der Autobahn A8. Der plötzliche Starkregen reduzierte die Sicht auf wenige Meter. Viele Autofahrer suchten Schutz unter Brücken.
Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Experten schätzen den Sachschaden auf mehrere Millionen Euro. Für mich bleibt der Eindruck einer neuen Wetternormalität. Was früher als Ausnahme galt, wird zunehmend zur Regel. Umso wichtiger wird künftig der präventive Hochwasserschutz in unseren Städten sein.
Weitere Informationen zu aktuellen Wetterwarnungen finden Sie beim Deutschen Wetterdienst.