Als ich das Lokal Bar Tatar im Münchner Glockenbachviertel betrete, spüre ich sofort die entspannte Atmosphäre. Hier vermischen sich Eleganz und Lässigkeit auf bemerkenswerte Weise. Die offene Küche gibt den Blick frei auf konzentriert arbeitende Köche, während die Gäste an unprätentiösen Holztischen plaudern. Ein Gastronomiekonzept, das die Münchner Restaurantszene bereichert.
Die Speisekarte ist erfrischend übersichtlich. Das namensgebende Tatar wird in verschiedenen Variationen angeboten – vom klassischen Rind bis zu vegetarischen Alternativen. «Wir wollen gehobene Küche zugänglich machen, ohne das steife Ambiente traditioneller Gourmetrestaurants», erklärt Küchenchef Markus Weber, während er präzise Zutaten auf einem Teller arrangiert. Die saisonalen Produkte stammen überwiegend von regionalen Erzeugern aus dem Münchner Umland.
Besonders beeindruckt mich die Weinauswahl, die sorgsam auf die Speisen abgestimmt ist. Letzte Woche empfahl mir der Sommelier einen Grauburgunder vom Bodensee, der perfekt mit dem Wildkräuter-Tatar harmonierte. Als Überraschung serviert das Küchenteam zwischen den Gängen kleine «Amuse Bouches» – kreative Fingerfood-Kreationen, die Geschmacksexplosionen versprechen.
Die Bar Tatar zeigt, dass München mehr zu bieten hat als traditionelle bayerische Küche oder internationale Sternerestaurants. Hier trifft Esskultur auf urbanes Lebensgefühl. Nach meinem dritten Besuch bin ich überzeugt: Dieses Restaurant spiegelt den Zeitgeist einer neuen Generation von Genießern wider, die Wert auf Qualität legen – ohne dabei Steifheit oder Konventionen zu dulden.