Der gestrige Abend hat Villingen-Schwenningen in Atem gehalten. Als ich die Nachricht vom Großbrand in der historischen Altstadt erhielt, war ich sofort alarmiert. Die Flammen griffen gegen 20 Uhr auf mehrere Gebäude über. Dichter Rauch verdunkelte den Himmel über der sonst so malerischen Innenstadt.
Die historische Substanz stand plötzlich in Flammen. Mehrere Fachwerkhäuser waren betroffen, Bauwerke, die Jahrhunderte überdauert hatten. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an. Über 100 Einsatzkräfte kämpften gegen das Feuer. „Wir mussten alle verfügbaren Kräfte mobilisieren», erklärte Einsatzleiter Michael Storz. Die engen Gassen der Altstadt erschwerten die Löscharbeiten erheblich. Anwohner wurden evakuiert, viele standen fassungslos vor ihren brennenden Häusern. Ich sprach mit einer älteren Dame, die nur mit ihrem Nachthemd bekleidet ihr Zuhause verlassen musste. Ihre Augen spiegelten Schock und Ungläubigkeit wider.
Was bleibt, ist die Frage nach dem kulturellen Verlust. Villingen-Schwenningens Altstadt gehört zum identitätsstiftenden Erbe der Region. Die Schäden an den historischen Gebäuden sind immens. Der Wiederaufbau wird Jahre dauern. Doch in der Katastrophe zeigt sich auch der Zusammenhalt einer Gemeinschaft. Die Hilfsbereitschaft unter den Bürgern ist überwältigend und gibt Hoffnung inmitten der Zerstörung.