Der Hamburger Hafen startet mit neuen Ausbauplänen in die zweite Jahreshälfte 2025. Gestern stellte Wirtschaftssenator Markus Trede die lang erwartete Erweiterung des Containerterminals Altenwerder vor. Die 120-Millionen-Euro-Investition soll die Umschlagkapazität um 15 Prozent steigern. Besonders die lokalen Hafenbetriebe atmeten auf.
«Wir können nicht länger warten, während Rotterdam und Antwerpen uns den Rang ablaufen», erklärte Trede beim Pressetermin am Elbufer. Die Pläne umfassen auch den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Der vierte Elbtunnel wird für den wachsenden Güterverkehr eine wichtige Rolle spielen. Nach meinen Beobachtungen vor Ort stehen viele Anwohner dem Projekt skeptisch gegenüber. Die Bürgerinitiative «Elbblick erhalten» sammelte bereits 8.000 Unterschriften gegen die Erweiterung.
Umweltverbände kritisieren die möglichen Folgen für das Ökosystem. «Die zusätzliche Flächenversiegelung bedroht den Lebensraum geschützter Vogelarten», warnt Dr. Sabine Keller vom NABU Hamburg. Die Hafenbehörde verspricht Ausgleichsmaßnahmen im Naturschutzgebiet Heuckenlock.
Der Zeitplan sieht den Baubeginn für Oktober vor. Einige Geschäfte in der HafenCity bereiten sich bereits auf Einschränkungen vor. Die Frage bleibt, ob Hamburg mit diesem Schritt seine Rolle als Deutschlands Tor zur Welt langfristig sichern kann. Die Antwort liegt wohl irgendwo zwischen wirtschaftlicher Notwendigkeit und ökologischer Verantwortung.