Die Messerattacke am Hamburger Hauptbahnhof erschüttert weiterhin unsere Stadt. Der 28-jährige Tatverdächtige, der am Mittwoch vier Menschen verletzte, wurde gestern in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der dritte Vorfall dieser Art im Bahnhofsumfeld seit Jahresbeginn.
Die Ermittlungen deuten auf eine psychische Erkrankung als Tatmotiv hin. «Wir sehen keinen extremistischen Hintergrund«, erklärte Polizeisprecherin Nina Wegner bei der Pressekonferenz. Zwei der Opfer konnten das Krankenhaus bereits verlassen, während ein 54-jähriger Mann noch auf der Intensivstation liegt. Der vierte Verletzte, ein Mitarbeiter der DB Sicherheit, wird ambulant behandelt. Als langjährige Beobachterin der Bahnhofsszene fällt mir auf: Die Stimmung am Hauptbahnhof ist merklich angespannter.
Die Bürgerinitiative «Sicherer Hauptbahnhof» fordert nun verstärkte Präsenz von Sicherheitskräften. Die Stadt reagiert mit einem Sofortprogramm, das mehr Polizeistreifen und zusätzliche Sozialarbeiter vorsieht. Beginn der Maßnahmen ist bereits kommende Woche. Während politische Debatten entbrennen, zeigt sich im Alltag der Hamburger vor allem eines: die Sorge um einen Ort, der täglich von tausenden Menschen genutzt wird.