Unter den Flutlichtern der Merkur Spiel-Arena wirkte Jamil Siebert zuletzt wie ein Schatten seiner selbst. Der sonst so souveräne Innenverteidiger von Fortuna Düsseldorf leistete sich beim 1:2 gegen Nürnberg mehrere folgenschwere Fehlpässe. Seine Zweikampfquote sank auf alarmierende 42 Prozent – der schlechteste Wert seit seinem Profidebüt. Das einstige Abwehrbollwerk durchlebt ausgerechnet im Aufstiegskampf sein bislang größtes Leistungstief.
«Jamil muss wieder zu seiner Stärke finden», mahnte Trainer Daniel Thioune nach dem Spiel. «Er hat uns durch seine Zweikampfstärke und Spieleröffnung monatelang getragen. Jetzt braucht er unsere Unterstützung.» Diese Worte unterstreichen den Ernst der Lage. Seit vier Spielen wirkt der 21-Jährige verunsichert, verliert entscheidende Duelle und spielt risikoreiche Pässe ins Nirgendwo. Die Statistik belegt seinen Einbruch schonungslos: Nach 18 Saisonspielen ohne direkten Fehler, der zu einem Gegentor führte, unterliefen ihm nun drei in den letzten vier Partien.
Im Trainingsalltag arbeitet Siebert akribisch an seiner Form. Zusatzschichten mit Defensivcoach Manfred Stefes sollen ihn zurück in die Spur bringen. Die Mannschaft steht hinter ihm. «Jamil hat uns oft genug gerettet», betonte Kapitän André Hoffmann. «Jetzt helfen wir ihm durch diese Phase.»
Der Formeinbruch kommt zur Unzeit. Düsseldorf kämpft um den direkten Aufstieg, nur noch sechs Spiele stehen aus. Sieberts Stabilisierung könnte entscheidend sein. Seine Qualität ist unbestritten, doch mentale Stärke wird nun zur Schlüsselkompetenz. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob das Eigengewächs seinen Durchhänger überwinden kann – die Fortuna-Fans hoffen darauf mit jeder Faser.