Der stille Bellingham erobert Dortmund
In den Straßen rund um den Borsigplatz flüstern Fans über den «anderen Bellingham». Seit Sommer verstärkt Jobe, der jüngere Bruder des einstigen BVB-Stars Jude, die Schwarzgelben. Während 85% der Aufmerksamkeit noch immer seinem berühmten Bruder gilt, entwickelt sich der 18-Jährige im Schatten zum stillen Hoffnungsträger.
Der junge Engländer kam für rund 15 Millionen Euro von Birmingham City und trainiert mit bemerkenswerter Beharrlichkeit. «Jobe hat eine ganz eigene Spielintelligenz», erklärt BVB-Trainer Nuri Sahin nach dem Abschlusstraining. «Er arbeitet täglich an seinen Stärken und braucht keinen Vergleich zu scheuen.» Anders als sein extrovertierter Bruder überzeugt Jobe durch Zurückhaltung und Geduld. Bei meinem Besuch im Trainingsgelände fällt auf: Nach den Einheiten bleibt er oft länger, feilt an Passgenauigkeit und Abschlüssen.
Die Dortmunder Fußballszene gibt ihm Zeit zum Wachsen. Im Westfalenstadion skandieren erste Fans bereits seinen Namen. Der Verein setzt auf behutsamen Aufbau, plant langfristig mit dem Mittelfeldspieler. Borussia Dortmund könnte schon bald einen weiteren Bellingham feiern – diesmal ganz ohne Schatten des großen Bruders.