Ein 14-jähriger Junge sorgte gestern Abend in Berlin-Tempelhof für Chaos im Straßenverkehr. Mit einem gestohlenen Auto verursachte der Minderjährige gleich mehrere Unfälle auf der Oberlandstraße. Nach Angaben der Polizei Berlin wurden dabei zwei Personen verletzt. Rund 20 Prozent aller Verkehrsunfälle in der Hauptstadt werden von Fahrern unter 25 Jahren verursacht.
Der Jugendliche hatte den Autoschlüssel offenbar aus der Wohnung eines Bekannten entwendet. «Ein 14-Jähriger hat am Steuer eines Kraftfahrzeugs nichts zu suchen», betont Polizeisprecher Martin Halweg. Die Einsatzkräfte konnten den Jungen erst nach einer kurzen Verfolgungsjagd stellen. Besonders bedenklich: Der Jugendliche versuchte noch zu flüchten, nachdem er bereits mehrere geparkte Fahrzeuge gerammt hatte. Anwohner berichten, dass er mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Als langjährige Berichterstatterin in Tempelhof fällt mir auf, dass die Oberlandstraße bereits mehrfach Schauplatz ähnlicher Vorfälle war.
Die Folgen für den Jugendlichen könnten weitreichend sein. Das Jugendamt wurde bereits eingeschaltet. Der Fall wirft erneut Fragen zur Prävention von Jugendkriminalität in den Berliner Problemkiezen auf. Was als «Spaßfahrt» begann, endete mit Verletzten und erheblichem Sachschaden. Die Gemeinschaft steht nun vor der Herausforderung, Grenzen zu setzen ohne Perspektiven zu verbauen.