Die ehemalige Kaufhof-Zentrale am Kölner Neumarkt sorgt weiterhin für hitzige Debatten im Stadtrat. Der geplante Umbau des historischen Gebäudes aus den 1950er Jahren hat bereits 70 Prozent der Kölner in einer Umfrage beschäftigt. Besonders die Fassadengestaltung steht im Zentrum der Auseinandersetzung.
Baudezernent Markus Greitemann gerät zunehmend unter Druck. «Die Kommunikation mit den Investoren hätte von Anfang an transparenter gestaltet werden müssen», kritisiert Ratsmitglied Lisa Steinmann. Der Investor plant eine moderne Glasfassade, während Denkmalschützer die charakteristische Nachkriegsarchitektur bewahren wollen. Als ich gestern am Neumarkt vorbeilief, diskutierten sogar Passanten lebhaft über die Zukunft des Gebäudes – ein Thema, das die Kölner bewegt.
Die CDU wirft der Verwaltung vor, wichtige Informationen zurückgehalten zu haben. Die Grünen fordern einen Kompromiss, der sowohl wirtschaftliche Interessen als auch den historischen Charakter berücksichtigt. Die SPD hat einen Runden Tisch vorgeschlagen. Besonders ärgerlich für viele Veedelskenner: Die Chance auf eine bürgernahe Lösung wurde verpasst. Der Stadtrat will nun bis Jahresende eine endgültige Entscheidung treffen. Der Streit zeigt wieder einmal: In Köln ist Baukultur immer auch Herzensangelegenheit.