Die Hansestadt Hamburg steht unter Schock nach einem verheerenden Brand im Agaplesion Diakonieklinikum gestern Abend. Drei Patienten kamen bei dem Feuer ums Leben, acht weitere Personen wurden durch Rauchgas verletzt. Der Brand brach gegen 22:30 Uhr in einem Patientenzimmer im vierten Stock aus, wie die Feuerwehr mitteilte. Über 180 Einsatzkräfte kämpften stundenlang gegen die Flammen.
«Das war eine der schlimmsten Nächte, die wir je erlebt haben», berichtet Feuerwehrsprecher Philipp Baumann vor Ort. Die Rauchentwicklung war so massiv, dass mehrere Stationen evakuiert werden mussten. Insgesamt brachten die Rettungskräfte 72 Patienten in Sicherheit. Die Bilder der verängstigten Menschen in Rollstühlen und auf Tragen, die in der Kälte ausharrten, gehen einem nicht aus dem Kopf. Beeindruckend war die spontane Hilfsbereitschaft der Anwohner, die Decken und warme Getränke brachten. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Erste Hinweise deuten auf einen technischen Defekt hin.
Krankenhausdirektor Dr. Thomas Wüstefeld versichert: «Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Klinikbetrieb so schnell wie möglich zu normalisieren.» Für Hamburg ist es der schwerste Krankenhausbrand seit Jahrzehnten. Die Tragödie wirft Fragen zur Brandsicherheit in älteren Klinikgebäuden auf. Betroffen sind wir alle – denn Krankenhäuser sollen Orte der Heilung sein, nicht des Verlustes.