Der Schmerz liegt wie Blei über Krefeld. Zwei kleine Engel, gerade einmal drei Jahre alt, wurden uns viel zu früh genommen. Bei einem tragischen Verkehrsunfall verloren die Zwillinge ihr Leben, als ein Auto auf dem Gehweg in ihre Kindergruppe raste. Das Unfassbare: Der 73-jährige Fahrer kannte die Kinder und ihre Familie persönlich.
«Sie waren gute Bekannte von mir», gestand der Mann später der Polizei. Diese Worte machen das Unglück noch erdrückender. In der Nachbarschaft herrschte Fassungslosigkeit, als diese Verbindung bekannt wurde. Die Ermittler gehen derzeit von einem tragischen Unfall aus. Vermutlich verwechselte der Senior Gas- und Bremspedal, wie die Polizei Krefeld mitteilte. Ein folgenschwerer Moment der Unachtsamkeit.
Als ich gestern durch Krefeld ging, sah ich die Berge von Blumen, Kerzen und Kuscheltieren. Wie soll man als Gemeinschaft solch eine Tragödie verarbeiten? Eine Anwohnerin erzählte mir unter Tränen: «Die Kinder haben hier immer gespielt, so voller Leben. Jetzt ist alles still.» Die Stadt hat Trauerbegleitung für betroffene Familien und Augenzeugen organisiert. Der Kindergarten der Zwillinge bleibt diese Woche geschlossen.
In Zeiten solcher Tragödien rückt eine Gemeinschaft zusammen. Doch was bleibt, sind Fragen nach dem Warum. Und die schmerzliche Erkenntnis, dass manchmal ein Sekundenschlitz ausreicht, um unermessliches Leid zu verursachen. Für die Eltern der kleinen Zwillinge hat sich die Welt für immer verändert.