Die Stadionstille am Geißbockheim sprach Bände. Drei Profis werden beim 1. FC Köln die Saisonvorbereitung nicht mit der Mannschaft fortsetzen. Cheftrainer Paderborn Kwasniok hat kurz vor dem Ligastart ein deutliches Zeichen gesetzt. Mit nur 22 Feldspielern im Kader gehören die Kölner bereits zu den Teams mit der dünnsten Personaldecke in der zweiten Liga.
Am Trainingsgelände herrscht eine Mischung aus Aufbruchstimmung und Unsicherheit. «Wir brauchen Spieler, die zu hundert Prozent für unsere Ziele brennen», erklärte Kwasniok nach dem öffentlichen Training. Seine Entscheidung fiel nach intensiven Beobachtungen während des Trainingslagers in Österreich. Besonders die mangelnde taktische Disziplin einiger Spieler hatte den Coach sichtlich frustriert. Der Umbruch beim Traditionsverein nimmt damit konkrete Formen an.
Die Fans am Spielfeldrand reagierten gemischt. Während einige die klare Linie des Trainers begrüßten, sorgen sich andere um die Kaderbreite. «Mit diesem schmalen Kader wird es eine Herausforderung», gestand Sportdirektor Christian Keller. Beeindruckend war hingegen die Intensität der verbliebenen Spieler im Pressing-Training. Die Laufbereitschaft und Zweikampfhärte sprechen für den neuen Köln-Spirit.
Der Umbruch in Köln könnte zum Modellfall für andere Traditionsvereine werden. Die klare Philosophie Kwasnioks stößt intern auf Zustimmung. Mit dem Saisonauftakt gegen Hannover 96 am kommenden Wochenende beginnt die Bewährungsprobe. Ob die reduzierte, aber fokussierte Mannschaft den Erwartungen gerecht werden kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Die Effzeh-Seele jedenfalls scheint wieder zu brennen.