Ludovit Reis› Abschied erschüttert den Volkspark
Am Trainingsgelände des HSV herrscht heute gedämpfte Stimmung. Ludovit Reis, der niederländische Mittelfeldmotor und absolute Publikumsliebling, verlässt den Hamburger SV nach drei intensiven Jahren. Der 24-Jährige wechselt zum belgischen Spitzenclub FC Brügge und hinterlässt eine spürbare Lücke im Volksparkstadion.
Die Zahlen sprechen für sich: 102 Pflichtspiele, 11 Tore und 9 Vorlagen in Hamburgs Mittelfeld. Doch Reis› Wert ging weit über Statistiken hinaus. Seine Präsenz auf dem Platz, seine Zweikampfstärke und sein unermüdlicher Einsatz machten ihn zum Herzstück des HSV-Spiels. «Ludo hat in jedem Training, in jedem Spiel alles gegeben. Er verkörpert genau die Mentalität, die wir im Verein sehen wollen», erklärt Sportvorstand Stefan Kuntz sichtlich bewegt.
Beim letzten Heimspiel sah ich, wie Reis nach Abpfiff minutenlang allein vor der Nordtribüne stand. Als ahnte er bereits, dass ein Abschied bevorsteht. Die Fans skandierten seinen Namen, während er jedes Detail in sich aufzusaugen schien. Ein bewegender Moment.
Taktisch stellt sein Abgang Trainer Steffen Baumgart vor erhebliche Herausforderungen. Reis› Fähigkeit, Defensive und Offensive zu verbinden, war einzigartig im Kader. Sein Gespür für gefährliche Räume und seine technische Finesse werden schmerzlich vermisst werden.
«Der HSV wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben», sagte Reis beim Abschied. «Die Fans, die Atmosphäre im Volkspark – das ist unvergleichlich.»
Für den HSV beginnt nun die schwierige Suche nach einem Ersatz. Während Club Brügge sich auf einen Spieler mit enormem Potenzial freuen darf, bleibt im Volkspark die Hoffnung, dass der nächste Anlauf Richtung Bundesliga auch ohne den beliebten Niederländer gelingt. Reis› Vermächtnis wird jedoch noch lange nachhallen – nicht nur in Statistiken, sondern in den Herzen der HSV-Familie.