Mit einem manipulierten Pedelec raste ein 39-jähriger Mann durch Frankfurt-Bockenheim. Die Polizei stoppte ihn am Montag auf der Leipziger Straße, als er mit atemberaubenden 70 km/h unterwegs war – fast dreimal so schnell wie die erlaubten 25 km/h für E-Bikes. Jeder zehnte Verkehrsunfall mit Verletzten in Frankfurt betrifft mittlerweile Fahrradfahrer.
Der Mann hatte sein Pedelec technisch verändert, sodass die Motorunterstützung weit über dem gesetzlichen Limit lag. «Solche Manipulationen sind kein Kavaliersdelikt, sondern gefährden alle Verkehrsteilnehmer erheblich», erklärt Polizeisprecher Martin Burfeind. Die Beamten stellten das Fahrzeug sofort sicher. Bei der technischen Untersuchung entdeckten sie zudem, dass der Tacho manipuliert worden war, um die wahre Geschwindigkeit zu verschleiern. Auf Frankfurts ohnehin überlasteten Radwegen stellen solche Raser eine besondere Gefahr dar. Als regelmäßige Radfahrerin in Bockenheim beobachte ich selbst immer öfter gefährliche Überholmanöver durch getunten E-Bikes.
Gegen den Fahrer wurde ein Strafverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet, da solche Highspeed-Pedelecs als Kraftfahrzeuge gelten. Für die kommenden Wochen plant die Frankfurter Polizei verstärkte Kontrollen von E-Bikes. Die Entwicklung zeigt: Aus der umweltfreundlichen Mobilitätslösung ist mancherorts ein risikoreicher Trend geworden.