Der Himmel über Heiligenhaus verdunkelte sich gestern nicht nur durch Wolken. In der beschaulichen Stadt im Kreis Mettmann eskalierte ein Konflikt zwischen zwei Großfamilien. Was als Streit begann, mündete in eine Massenschlägerei mit rund 100 Beteiligten. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, um die erhitzten Gemüter zu trennen.
Mitten auf dem Marktplatz prallten die verfeindeten Gruppen aufeinander. «Die Situation war äußerst unübersichtlich und drohte völlig zu eskalieren», berichtete Polizeisprecher Michael Schmidt. Schlagstöcke, Pfefferspray und mehrere Streifenwagen waren nötig, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Beim Eintreffen meines Redaktionsteams war die Stimmung noch immer aufgeladen. Einige Anwohner standen kopfschüttelnd am Rand. «Sowas haben wir hier noch nie erlebt», flüsterte mir eine ältere Dame zu, während sie nervös ihre Einkaufstasche umklammerte.
Die genauen Hintergründe bleiben vorerst im Dunkeln. Laut ersten Ermittlungen könnten Familienstreitigkeiten der Auslöser gewesen sein. Mehrere Personen erlitten leichte Verletzungen, zwei wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei nahm sieben Beteiligte vorläufig fest und leitete Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein.
In einer Zeit, in der soziale Spannungen zunehmen, wirft der Vorfall Fragen auf. Heiligenhaus steht nun vor der Herausforderung, den sozialen Frieden wiederherzustellen. Als ich den Ort des Geschehens verließ, blieb das beklemmende Gefühl, dass unter der Oberfläche unserer Gemeinschaften manchmal ungeahnte Konflikte schlummern.