Die Mellingburger Schleuse, beliebtes Ausflugsziel an der Alster, steht weiterhin still. Seit 2018 ist die historische Anlage gesperrt und wartet auf ihre dringend benötigte Sanierung. Nach aktuellen Informationen der Umweltbehörde verzögern sich die Arbeiten erneut. Etwa 1,6 Millionen Euro soll die Instandsetzung des Kulturdenkmals kosten.
Die Geschichte der Schleuse reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Ihre Bedeutung für den Wassertransport und die Freizeitschifffahrt ist unbestritten. „Die komplizierte technische Planung und Abstimmungen mit dem Denkmalschutz haben mehr Zeit in Anspruch genommen als erwartet», erklärt Behördensprecher Björn Marzahn. Besonders die historische Substanz bereitet Kopfzerbrechen.
Anwohner und Gastronomen sind zunehmend frustriert. Familie Henke vom nahegelegenen Biergarten berichtet von spürbaren Umsatzeinbußen. „Viele Ausflügler bleiben weg, seit man hier nicht mehr durchkommt», sagt Betreiberin Sabine Henke. Bei meinem Besuch vor Ort sehe ich selbst, wie trostlos die einst belebte Gegend wirkt.
Die Umweltbehörde verspricht nun einen Baustart für Anfang 2025. Bis dahin bleibt die beliebte Verbindung zwischen Alster und Alsterkanal unterbrochen. Für Hamburgs Wassersportler und Spaziergänger heißt es weiter warten. Das Schicksal der Mellingburger Schleuse zeigt beispielhaft, wie komplex der Erhalt historischer Infrastruktur in unserer Stadt sein kann.