Die Passagiere der Regionalbahn nach Dortmund erlebten gestern Abend Momente der Angst. Ein 38-jähriger Mann zog im Zug nach dem Halt in Lünen plötzlich ein Messer und bedrohte Mitreisende. Laut Bundespolizei stieg die Zahl der Waffendelikte in Regionalzügen in der Region im letzten Jahr um fast 20 Prozent.
Augenzeugen alarmierten über den Notruf umgehend die Polizei. «Der Mann wirkte stark verwirrt und schwankte durch den Wagen», berichtet Sabine Meier, die im betroffenen Abteil saß. Beim Halt in Lünen-Süd umstellten Einsatzkräfte den Zug und überwältigten den Täter ohne Gegenwehr. Ein Polizeisprecher bestätigte: «Wir konnten die Situation schnell unter Kontrolle bringen. Zum Glück wurde niemand verletzt.»
Die Bahn wurde für etwa 45 Minuten gestoppt. Als Pendlerin auf dieser Strecke habe ich selbst bemerkt, dass die Präsenz von Sicherheitspersonal in den letzten Monaten verstärkt wurde – trotzdem bleibt ein Gefühl der Unsicherheit bei vielen Fahrgästen.
Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr auf. Die Deutsche Bahn kündigte an, ihr Sicherheitskonzept für die Strecke zu überprüfen. Die Ermittlungen zum Hintergrund der Tat und zum psychischen Zustand des Mannes laufen. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Selbst die alltäglichste Pendelfahrt kann unvorhersehbar werden.